KAT 1-Projekt

Ziel des KAT-Projektes war im Jahr 2016, eine Vorstudie der aktuellen Situation zu erstellen, um darzustellen, wie nach der gemeinsamen Ansicht von Eksote und dem Rettungsdienst Südkarelien sicheres Wohnen im eigenen Zuhause aussieht, als Unterstützung für eine bessere Ausrichtung der Maßnahmen und die Entwicklung der Tätigkeiten, damit die richtigen Entscheidungen zum Besten unserer Senioren in Südkarelien getroffen werden können. Der Schwerpunkt des Projektes lag einheitlich darin, sich bei der Wohnsicherheit auf Verhütung zu konzentrieren und die Maßnahmen hieran auszurichten.

Die Vorstudie setzte sich aus den durchgeführten Kartierungen, 48 Hausbesuchen, Befragungen, Seminaren, Tests, der Vorstellung des gesammelten Materials sowie einem Ansatz zur praktischen Umsetzung der Vorstudie zusammen. An der Lenkungsgruppe des KAT-Projektes waren von Eksote folgende Mitglieder beteiligt: Entwicklungsleiter, Leiter des Pflegebereichs, Betriebsstättenleiter, Leiter Umwelt- und Sicherheit, Leiter Qualitätsicherung und Patientensicherheit sowie ein Jurist. Vom Rettungsdienst Südkarelien: Die Leiter des Rettungsdienstes und des Risikomanagements. Von der Technischen Universität Lappeenranta: Forschungsprofessor. Aus der Fachhochschule Saimaa: Leiter der Forschungsabteilung.

Im Jahr 2015 wurden von Eksote gemeinsam mit dem Rettungsdienst Südkarelien (EKPela) Hintergrundkartierungen durchgeführt. Die erhaltenen Informationen wurden für das Jahr 2016 als Grundlagendaten verwendet. Die ersten, das Thema betreffenden Kontakte und Treffen zwischen den Organisatoren erfolgten bereits im Verlauf des Jahres 2014. Durch 48 Hausbesuche im Frühjahr 2016 sollte während der Vorstudie des Projekts ein besseres Gesamtverständnis erreicht werden. Es wurden die aktuelle Arbeitsweise der Organisationen (Eksote und EKPela) beobachtet sowie Mittel für eine Beurteilung und Korrektur der Sicherheitslage von Wohnung und Bewohner erfasst und dies sowohl aus der Perspektive der Verhütung als auch der Schadensbeseitigung. Der Schwerpunkt der Aktivität lag in Lappeenranta und Rautjärvi, entsprechend der Einstufung des Rettungsdienstes in die Risikoklasse IV.

Das Projekt überprüfte drei Szenarien: Unfall, Feuer und Stromausfälle. Die drei Szenarien wurden zu einer Einheit zusammengefasst, für die mit Blick auf den Schwerpunkt der Schadensverhütung Maßnahmen in Betracht gezogen werden müssen, mit deren Hilfe sich bestimmte, durch nachlassende Handlungsfähigkeit verursachte Probleme sowie Personenschäden durch Hausbrände verhindern ließen, ferner Funktionssicherheit, Handlungsstrategien und eine Zusammenarbeit des Netzwerkes erreicht würde und dies vor allem in Fällen, wo für die Wohnungen eine Gefahr durch verlängerte Systemausfälle besteht wie z. B. bei einem länger andauernden Stromausfall. Diese drei Themen wurden ausgewählt, da mit ihrer Hilfe Angelegenheiten einheitlich auf individueller, gemeinschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene untersucht werden können und dies immer anhand der Behandlung des Einzelfalls zur Überwindung von und Wiederherstellung nach Zwischenfällen.

Nach Ansicht des Rettungsdienstes Südkarelien hat sich in der Region in der Ausrichtung der risikobedingten Tätigkeit ein starker Wandel vollzogen. In der Vergangenheit befanden sich die in ihrer Handlungsfähigkeit am stärksten eingeschränkten Personen in stationärer Umgebung, wo Rechte und Pflichten Teil des gesamten Sicherheitskonzepts waren. Heute wohnen Senioren mit eingeschränkter Handlungsfähigkeit im eigenen Zuhause in der ganzen Region verteilt und recht weit von den verschiedenen Diensten entfernt und es gibt kein klares Bild von der Situation. Ein großer Teil der Senioren lebt in einem Gebiet, das nach der Klassifizierung des Rettungsdienstes zur Risikozone IV gehört, wo es z. B. lange dauern kann, bis Notfalleinsätze vor Ort eintreffen.

Zur Beschreibung der Szenarien und um Informationen zu erhalten, fanden Treffen mit den Betriebsleitern der Versorgungsunternehmen Lappeenrannan Energia Oy, Parikkalan Valo Oy und Imatran Seudun Sähkö Oy statt. In gemeinsamer Zusammenarbeit wurde eine umfassende Skizze über die Bedeutung der Stromversorgung für die Sicherheit der selbstbestimmten Lebensführung in dünn besiedelten Gebieten erstellt. Die Energieunternehmen erstellten anhand der Risikozonen des Rettungsdienstes Südkarelien eine Statistik der Versorgungsunterbrechungen der letzten fünf Jahre für die dünn besiedelten Gebiete in Lappeenranta und Rautjärvi. Anhand der Statistik wurde eine Vorstellung davon entwickelt, wie die Statistik der Versorgungsunterbrechungen für Lappeenranta im Jahr 2015 verwendet werden könnte. Die Analyse der Daten zur Energieversorgung ist sehr komplex und es sollten mehr Ressourcen bereitgestellt werden, damit eine gründlichere und stärker analytisch geprägte Gesamtbearbeitung begonnen werden kann. Eines der Ergebnisse der Vorstudie war, dieses Paket weiterhin zu bearbeiten und als eine Planungsgrundlage für das Gesamtkonzept heranzuziehen, damit aus Sicht der Bewohner kürzere und längere Versorgungsunterbrechungen als Auslöser für das Eintreten von Risiken minimiert werden können. In diesem Zusammenhang sollten auch Konzepte entwickelt werden, auf welche Weise proaktive Informationen wie Wetterwarnungen unter dem Vorsorgeaspekt in der Arbeit der Netzwerkteilnehmer sowie bei der selbstbestimmten Lebensführung der Anwohner berücksichtigt werden können.

Daten für das Modell zur Vorhersage der Brandgefahr stammen aus dem System „Pronto“ des Rettungsdienstes Südkarelien, für einen fünfjährigen Zeitraum und mit den folgenden definierten Variablen: die Bewertung der wichtigsten Brandursachen, die Bewertung der Brandentstehungsgründe, Angaben zu Todesfällen durch Brände nach Altersgruppen, Todesfälle durch Brände nach Geschlecht, Altersgruppe und Wohnbereich, Hausbrände und Brandrisiko nach Tageszeit, Entstehungsort für Brände, Brandentstehung nach Wohnungstyp und Tageszeit sowie Unfalltyp nach Tageszeit.

Daten zu Unfällen wurden anhand der Kostenverzeichnisses von Eksote ermittelt, wo eine Kostenschätzung für den ersten Tag einer Rauchvergiftung oder eines Sturzes eines Senioren zuhause eingetragen wird. Für die Bestätigung der Datensammlung wurden Mitarbeiter von Eksote befragt. Im Projektzeitraum wurden auch Gespräche mit dem Leiter der Abteilung Patientensicherheit von Eksote über die Bedeutung der Haipro-Meldungen (Störfälle und Gefahrensituationen) geführt. Eksote wird zukünftig in die Verbesserung des Verfahrens für Datenabweichungen investieren, da eine Änderung des Meldeverfahren für abweichende Informationen in eine positive Richtung sowohl den Alltag des einzelnen Mitarbeiters als auch das Risikomanagement und das situationsbedingte Lernen der Organisation verbessert. Eine gemeinsame Anstrengung als Arbeitsgemeinschaft oder Organisation stärkt die Kapazität für vorsorgliches Handeln und die Situation jedes einzelnen Bewohners kann sich merklich verbessern. Diese Vorstellung unterstützt die Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen bei der Planung, Bereitstellung und Ermittlung des Qualifikationsbedarfs in der Zusammenarbeit des Netzwerks, wobei der Bewohner im Mittelpunkt steht und zielgerichtete Maßnahmen für die Bewohner bereitgestellt werden.

Wie kann zum Beispiel Eksote im Februar Kenntnis über stark gefährdete Kunden erhalten, deren Wohnung bei Frost nicht mit Strom versorgt wird? Wie können ambulante und andere Pflegedienste zur Wohnung einer Person gelangen, wenn durch Sturm im Gebiet Störungen verursacht wurden? Wie abhängig ist ein Kunde von der Stromzufuhr und welche Folgewirkungen entstehen in einem Zeitraum von zwei Tagen bei starkem Frost für das Überleben zuhause? Welchen Einfluss hat ein Stromausfall zum Beispiel auf die Funktionssicherheit von Elektroschlössern im Zeitraum von zwei Stunden? Welche Akkulaufzeit haben medizintechnische Geräte?

Wie können wir im Hinblick auf Brandrisiken vorausschauend Gefahren in der Wohnung beseitigen, wenn wir im Voraus wissen, dass Brände vor allem in Küchen und Saunen entstehen? Welchen Einfluss hat die Handlungsfähigkeit der Senioren auf die Brandentstehung oder deren frühe Bekämpfung, entweder bedingt durch die menschliche Leistungsfähigkeit oder Unverständnis über die erforderlichen Reaktionen? Wie kann das Verlassen der Wohnung sichergestellt werden oder wie können wir dem Bewohner zusätzliche Zeit für die Flucht verschaffen? Gibt es im Netzwerk ein gemeinsames Verständnis über kritische Punkte, die schnelle Hilfe vor Ort notwendig machen? Zielt unsere Tätigkeit darauf ab, 15 Störfälle zu beheben oder sie im Voraus zu verhindern? Wenn Senioren zuhause stürzen, können wir eine unverbindliche Berechnung anstellen, welche Kosten am ersten Tag entstehen.

Eine Begründung für den Vorgang bestünde darin, dass wir u.a. eine Abschätzung der häuslichen Pflege und des Dienstleistungsbedarfes vorbereiten im Hinblick darauf, wie in derartigen Unfallsituationen vorgegangen wird. Ziel wäre es, Verständnis, Kompetenz und die Zusammenarbeit zu verbessern. Es wäre auch wichtig, die Bedeutung von Informationen und deren Kosten zu beurteilen, u.a. für die Bereitstellung von Ressourcen und die Durchführung von Maßnahmen. Im Ergebnis sollte eine einheitliches Bild entstehen, welche Situation vorliegt und was entwickelt oder verbessert werden muss. Zusätzlich wäre im Hinblick auf die Gesamtkosten eine derartige Lehr- und Übungseinheit von allen die kostengünstigste. Auf dieser Grundlage könnte zum Beispiel zur Unterstützung der Arbeitnehmer eine Maßnahmenkarte zur Steuerung der Situation erstellt werden.
 

Eksote, Projektleitung Kristiina Kapulainen, kristiina.kapulainen@eksote.fi, Tel.: +358-(0)40 651 1791